Dr. Andreas Görke

Islamwissenschaftliche Beratung, freies Lektorat,
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Heilige Orte im frühen Islam

In der Frühzeit des Islam gibt es ganz unterschiedliche Arten von heiligen Orten. Einerseits gibt es Orte, die bereits vor dem Aufkommen des Islams als heilig aufgefasst werden, etwa Bäume, Höhlen, Quellen oder Steine, die teilweise als Häuser von Gottheiten aufgefasst werden. Zum anderen gibt es Orte, die erst durch das Wirken Muhammads (oder seltener auch durch solches von Prophetengefährten) zu heiligen Orten werden, etwa dadurch, dass Muhammad an einer bestimmten Stelle betet oder Zuflucht sucht oder dass ein Ort mit einem bestimmten Koranvers verbunden wird. Die bereits vor dem Aufkommen des Islams heiligen Orte bleiben teilweise als solche bestehen (wie die Ka'ba). Teilweise hören sie auch auf, als heilige Orte zu existieren, wie etwa viele vermeintliche Sitze von Stammesgöttern, die durch die Muslime zerstört werden. Dort, wo sie bestehen bleiben, werden vorislamische heilige Orte häufig islamisiert, indem etwa die Tradition berichtet, Muhammad habe an diesen Orten gebetet oder ihm seien dort Wunder widerfahren. Während einige dieser Orte sich zu mehr oder weniger wichtigen Wallfahrtsorten entwickeln, geraten andere im Laufe der Zeit wieder in Vergessenheit. In dem Forschungsprojekt soll untersucht werden, welche Mechanismen bei der Übernahme, Umdeutung oder Zerstörung vorislamischer heiliger Orte wirksam waren und wie erfolgreich diese waren.